Mittwoch, 17. September 2014

Du bist gesund, mein Kind!

Mein Frauenarzt schickte mich nochmal zur Feindiagnostik, um sicher zu gehen, dass auch wirklich nichts übersehen würde.

Die Praxis selbst liegt in einer der schönsten Straßen Münchens. Dort sieht es aus wie in den deutschen ZDF Filmen, die in wunderschönen Jugendstilvillen spielen, von denen man als Kind denkt, dass man dort auch mal wohnt. Gut, jetzt kann ich mich mit knapp 32 nicht mehr als Kind bezeichnen, aber so ganz hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich bekam also während der Parkplatzsuche den Mund schon kaum zu.

In der Praxis angekommen, war ich erst super aufgeregt und fröhlich, weil ich mein Kind wieder sehen durfte. Doch dann kamen eine Mama und ein Papa aus einem der Behandlungszimmer und aus war es mit der schönen Stimmung. Die Mama weinte bitterlich und ich erinnerte mich daran warum die meisten Leute in so eine Praxis geschickt werden, wenn sie nicht gerade Privatpatienten sind wie ich, denen man alles aufschwätzt was geht.
Ich weinte mit und schämte mich dafür, dass ich eben noch mit einem Lächeln in der Zeitschrift "Eltern" las und mich unbefangen auf mein Baby und über meinen Babybauch freute.

Der Papa strich der Mama sanft über den Rücken und die Mama tat mir so unendlich leid! Was auch immer sie erfahren hatte. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man erfährt, dass das eigene Kind nicht gesund ist. Denn eine Mama liebt ihr Kind ab dem Moment in dem man vom positiven Test erfährt oder ihn in der Hand hält. Dann sieht sie die Fruchthöhle und dann das Herzchen schlagen. Und spätestens da ist sie verloren. Sie liebt es und macht sich Sorgen. Das wird nie mehr aufhören.

Irgendwo hörte ich mal, dass man nicht aufhört sich Sorgen zu machen bis das Kind 18 ist. Das hat der Urheber des Satzes etwas unterschätzt. Denn dein Kind ist immer dein Kind, auch wenn es schon 60 sein sollte.

Ich bin unendlich dankbar dafür, dass unser Kind gesund zu sein scheint. Jedes Mal wenn der Arzt mir das sagt, bin ich unendlich dankbar. Und ich bin wirklich unendlich dankbar, denn ich habe mich schon mit allen möglichen Krankheiten und Gendefekten auseinander gesetzt. Ob das was mit der Kinderwunschzeit zu tun hat?
Ob all diese Mütter genauer wissen, was kommen könnte? Wahrscheinlich liest man einfach noch mehr nach, wenn man schon recherchieren muss, wie man überhaupt schwanger wird und wo man das Geld dazu herbekommt.Man liest und erfährt von unsagbaren Schicksalen und sieht, dass sich in normalen Foren doch 70% Mütter herumtreiben, die schon etwas schlimmes durchlebt haben.
Ich gelesen und mitgelitten und bin deshalb immer wieder erleichtert und fast erstaunt, wenn es heißt, dass alles in bester Ordnung ist. Ich kann mein Glück kaum fassen! Obwohl doch 95% aller Schwangerschaften gut verlaufen.

Auch der Pränatalmediziner war zufrieden mit meinem Zustand und dem des Kindes. Auch er hat nochmal bestätigt, dass wir eine Tochter erwarten. Ich erzählte ihm, dass ja gerade bei Mädchen doch ab und zu ein Junge daraus wird und ob wir uns denn da sicher sein könnten?
"Bei dieser differenzierten Diagnostik gibt es keine Fehler!"  Na gut, dann freuen wir uns also auf eine Tochter!

Nach dieser Aussage sauste ich dann sofort in den nächsten Babyladen und kaufte Bodys, einen Strampler, zwei Hosen und Shirts und eine Strumpfhose.
Die Sachen sind so toll und ich kann es nicht abwarten, sie meinem Kind anzuziehen. Es kann mir jetzt nicht schnell genug gehen.

Den Kinderwagen haben wir schon gekauft und als nächstes ist die Wickelkommode dran.
Baby, ich freu mich so auf dich!







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