Freitag, 20. Dezember 2013

Fehlalarm

Ach wie schön!

Der Arzt rief mich an und sagte mir, dass alles gut aussieht und dass die Wasseransammlung nicht von einem bereits gesprungenen Ei kam und völlig unbedenklich wäre.
Er besprach den weiteren Therapieplan mit mir und bestellte mich für den nächsten Ultraschalltermin ein.

Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich über diese frohe Botschaft war. Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd und mein Herz machte einen Sprung, als hätte der Arzt mir zur bestehenden Schwangerschaft gratuliert.

Dieses himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt kann wohl nur nachvollziehen, wer selbst in einer solchen Situation steckt. Man kann diese Gefühlswelten kaum beschreiben und findet sich selbst schon fast hysterisch, wenn man Außenstehenden erklären will, wie es einem geht.

Im Moment geht es mir super und ich hoffe, es hält noch einige Zeit an.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Eisprung verpasst???

ZT 10 ist heute und ich war beim Folli-TV :-)

Zwei Follikel sind auf dem Vormarsch, beide 14mm groß. "Wow,toll!!", denke ich und stelle mir schon vor, wie ich wieder Ovitrelle kaufen gehe, um den Eisprung auszulösen.
Da reißt mich die Urlaubsvertretung von meinem Herrn Vonundzu aus meinem Traum:

"Die Oberfläche von diesem Folli ist etwas verwischt und da ist eine kleine Wasseransammlung. Der Eisprung hat womöglich schon stattgefunden!"

Ich bin so geschockt, dass ich gar nix sagen kann! Mir wird heiß und kalt und ich sehe Weihnachten und Neujahr an mir vorüber ziehen.
Ich hatte mich so auf diesen Zyklus gefreut!!! Die 2 berühmten Hibbelwochen zu Hause ganz in Ruhe vor dem Computer verbringen und schön googlen können, wann immer ich will. Ferien, keine Kinder, die mich unnötig stressen und mich in meinen Hormonwahnsinn treiben.

ICH HATTE MICH SO WAHNSINNIG GEFREUT!

Mittwoch vor einer Woche:
Laut Behandlungsplan meines Arztes Herrn Vonundzu soll ich an ZT 8 oder 9 zum Ultraschall.
Ich bekomme bei der Urlaubsvertretung einen Termin für ZT 10 und rufe wieder in meiner Kiwu-Klinik an, ob das auch in Ordnung geht. " Ja, kein Problem! Das passt!"
Also gehe ich davon aus, dass das passt und freue mich meines Lebens, bin wieder richtig gut drauf, bin fröhlich und schön abgelenkt.

Das Herzeln verkneifen wir uns, da ich ja nicht weiß, ob sich vielleicht tausend Follikel gebildet haben. Und auf tausend Kinder wäre ich wirklich nicht vorbereitet.

Die Urlaubsvertretung fragt mich, wann der letzte Verkehr war.
!!!!! ÄHHH zu lange her, so wie ich es auch gesagt gekriegt hab!!!
"Hmm schade", sagt er.

SCHADE????
Ich geb dir gleich SCHADE, wenn du verstehst was ich meine!

Ich gehe also zur Blutabnhame und morgen bekomme ich Bescheid, ob wirklich alles umsonst war und ich mich an Weihnachten mit schlechter Stimmung in die Ecke setzen muss, oder ob wir doch noch nicht alles abhaken müssen.

Heute Abend wird auf jeden Fall geherzelt!!!!
Auf zwei Kinder wäre ich nämlich vorbereitet!

Dienstag, 10. Dezember 2013

Phantomschmerz

Wie weh es tun kann, ein Kind zu verlieren, das man noch gar nicht hatte...
Das weiß ich erst jetzt!

Alles sah so gut aus!
Der Eisprung machte sich mehr als bemerkbar und ab da wartete ich auf die ersten Anzeichen und interpretierte mal mehr und mal weniger in meinen Körper hinein.

Eisprung+5:
Ich war mir sicher, mein Eichen hatte sich eingenistet. Mich durchzuckte ein stechender Schmerz, der durch den Unterleib schoss wie ein Blitz. So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt und dachte, es könnte so gewesen sein.
Ab diesem Zeitpunkt stach und zwickte es mal rechts mal links und wieder umgekehrt.

Ein paar Tage später stand ich vor meiner Klasse an der Tafel und war gerade dabei das Koordinatensystem etwas schülernäher rüberzubringen, als mir die Luft wegblieb. Ich musste viel öfter Luft holen, als würde mich das Sprechen vor der Klasse anstrengen wie ein Marathon.

Zu Hause angekommen, rannte ich natürlich gleich an den PC und googlete los. Natürlich war das ein Anzeichen für eine Schwangerschaft.

Genauso wie der Schwindel, das Brustziehen, das Wachsen der Brüste und das auffällige Herzklopfen, das mich ab und zu überfiel.

Google wurde zu meinem besten Freund und ich machte eigentlich nichts anderes mehr, als Schwangerschaftsanzeichen nachzulesen und mir zu bestätigen.

Meinem Mann wurde es tatsächlich (zu meiner Überraschung) zu viel, sich ca. 5 Mal am Tag meine Brüste ansehen und mir berichten zu müssen, ob er die Veränderung ebenso bemerkte.
Aber dann sagte er tatsächlich eines Tages, sie wären hart und das hatte er noch nie bemerkt. AHA.. also bildete ich mir nicht alles ein...

Das ging über Tage so und ich kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe.
Ich musste zum Bluttest zwecks der Überprüfung des Gelbkörperhormons und fragte gleich, wie lange das HCG der Ovitrelle Spritze denn wohl im Blut bleiben würde.
Nach 4-5 Tagen sollte es draußen sein, sagte die nette Labordame.

Ob es vielen so geht wie mir, kann ich nur erahnen. Ich konnte es jedenfalls nicht bis ES+14 aushalten mit dem Testen und besorgte mir 10er Schwangerschaftstests (sogenannte Frühtests), die man schon früher befragen können soll.

An ES+10 (ich weiß, man darf das nicht, aber ich KONNTE nicht anders) testete ich also gaaanz schwach positiv.
Ich konnte es nicht recht glauben, wollte es aber natürlich und da die Anzeichen ja auch da waren, tat ich es auch.

Die Anzeichen waren allerdings weniger geworden und am Tag danach waren eigentlich keine mehr da. Noch einen Tag später testete ich erneut, da sich hcg ja alle zwei Tage verdoppeln soll.
NEGATIV!
OH NEIN!
Ich war völlig betäubt und wollte mir einreden, der Test sein einfach Mist..
Da aber auch keine Anzeichen mehr da waren, die Brust von heute auf morgen wieder geschrumpft war und sie auch wieder weich wurde, dachte ich mir aber schon, dass es wahrscheinlich nicht geklappt haben kann.
Zu guter letzt kam abends eine Schmierblutung, die mich dann ganz aus dem Sattel warf.

Erst versuchte ich ruhig zu bleiben und daran zu denken, wie es jetzt weiter geht. Aber dann kam alles aus mir heraus, die Tränen flossen ungehindert und ich schluchzte, wie ich es zuletzt tat, als wir vor einigen Jahren unsere liebe Hündin begraben mussten.

Am Tag darauf, gestern, wollte ich arbeiten und mich ablenken gehen. Doch der Weg zu Schule war sehr tränenreich. Ich konnte auch die Kinder erst nicht richtig ansehen, auch die Kollegen nicht. Erst als ich bei einer lieben Kollegin und Freundin noch ein letztes Mal zusammenbrach, konnte ich mich wieder beruhigen und pünktlich die erste Stunde beginnen.

Ich glaube, die Kinder sahen meine roten Augen. Aber niemand sprach mich darauf an. (Gott sei Dank!!)

In meiner Freistunde rief ich in der Praxis an und ich sollte gleich nach der Arbeit vorbei kommen zum Bluttest, obwohl inzwischen die Regelblutung ordentlich eingesetzt hatte.
Wie erwartet war der Test negativ, der Wert unter 10.

Da ich bei der Blutung Gewebe sah und Schmerzen hatte, wie ich sie vorher noch nie erlebt hatte, bin ich mir sicher, dass ich mich bei dem schwach positiven Test nicht verschaut hatte.

Der Zyklustag eins war das Ende der Hoffnung, doch ist er nun auch der Anfang der nächsten Chance.

Ich darf wieder Gonal f spritzen und habe nächste Woche meinen ersten Ultraschall-Termin.