Donnerstag, 24. April 2014

2014 als Geburtsjahr ausgeschlossen

Monat für Monat vergeht und nichts passiert. Wenigstens hat sich seit meinem 2. stimulierten Zyklus nichts mehr eingenistet.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich bin mir nicht ganz sicher.
Der 3. Zyklus, und auch der letzte von dem ich euch erzählt habe war negativ, genau wie der 4.
Diese beiden negativen Ergebnisse waren schlimm, keine Frage. Aber sie waren nichts im Vergleich zu den ersten beiden und schon GAR nichts im Vergleich zum 5. Zyklus, in dem wir die erste Insemination vorgenommen haben und dem darauf folgenden negativen Ergebnis.

Neue Methode, neues Glück, dachte ich mir und machte mir wieder so wahnsinnige Hoffnungen. Es musste doch dieses Mal klappen. Nachdem ich im 3. Zyklus weinend in meiner Kinderwunschklinik zusammenbrach, war mein Arzt ganz bestürzt. Er versicherte mir mal wieder, dass ich eine Traumpatientin wäre: noch "jung", kein Problem außer PCO (?) durchgängige Eileiter, gesunde Gebärmutter usw....
Warum klappt es denn dann nicht? Warum muss ich Monat für Monat die Hormone spritzen, die stressigen Termine wahrnehmen, das ständige Herzrasen, die ständigen quälenden Gedanken ertragen?

Ich fing schon ca 4Tage vor der Blutabnahme an zu weinen. Ich weinte morgens nach dem Aufwachen, nachmittags vor der Glotze und sogar eines Abends, als wir gerade im Auto und auf dem Weg zu einem Treffen mit Freunden waren. Mein lieber Mann sagte nur, ich solle abwarten, es hätte bestimmt geklappt.
" Nein! Es hat nicht geklappt, ich weiß es. Ich WEIß es einfach! "

Und so kam es dann auch, als ich mal wieder zur Blutabnahme fuhr und , zu Hause angekommen, nicht mehr vom Telefon wich. Normalerweise rufen sie schon an, wenn ich noch im Auto auf der Heimfahrt bin. Diesmal habe ich gewartet. Acht Stunden lang. Acht Stunden habe ich neben dem Telefon gelegen und mich nicht getraut zu atmen. Und dann kam die Nachricht.
Was dann passierte, könnt ihr euch sicher denken. Schluchzen, Schreien, Jammern....Unendliche Trauer! Obwohl ich es doch wusste.

Ein Gedanke, der sich dabei immer wieder in mein Hirn gepocht hat, war: So, 2014 bekommst du nun offiziell kein Kind mehr. Du schaffst es auch nicht mehr mit 31. Dieser Zug ist für immer abgefahren.
Ich wollte immer eine junge Mutter sein. Und ich meine JUNG! Mit 25 wollte ich schon mein erstes Kind im Arm halten. Das war der wichtigste Plan in meinem Leben. Aber so ist das mit dem Lebensplan. Man muss sich damit abfinden, dass man nichts in der Hand hat.

Leben ist das, was passiert, während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu machen.

Ja, so sagt man. Das macht mich aber nicht im geringsten glücklich


Gerade befinde ich mich im 6. stimulierten Zyklus und habe die 2. Insemination vornehmen lassen. heute an Eisprung + 6 sind die Schmerzen wieder zum verrückt werden. Und müde bin ich. Ich könnte nur noch schlafen. Auch das ist eine Nebenwirkung, die dir regelmäßig die zwei letzten Wochen des Zyklus nicht unbedingt angenehm machen. Gestern erst habe ich die zweite Ovitrelle Spritze setzen müssen, um die mögliche Einnistung zu unterstützen. Das heißt, die Nebenwirkungen werden mich noch einige Tage begleiten.

Nebenher muss ich mich natürlich schon wieder mit dem nächsten Zyklus beschäftigen. Der soll dann nämlich eine IVF werden. Dazu habe ich bereits alle Infos studiert und mir die Kostenvoranschläge zu Gemüte geführt.
Das ist schon sehr deprimierend. Denn wenn da auch wieder mehrere Versuche nicht erfolgreich sind, können wir uns das Ganze nicht leisten. Kann man sich das vorstellen? Man kann es sich nicht leisten, ein Kind überhaupt zu bekommen. Nicht etwa den Unterhalt, nein, die "Herstellung" an sich ist beinahe unerschwinglich.

Unerträglich ist der Gedanke daran! Einfach unerträglich!

Habt ihr es bemerkt? Ich kann es mir schon wieder nicht vorstellen, dass dieser Zyklus geklappt hat. Man wird dazu durch das ständige Besprechen der Konsequenzen bei Nichtgelingen natürlich auch irgendwie gezwungen.
Aber ich sehe mich schon seit einiger Zeit nicht mehr mit einem runden Babybauch. Kennt jemand das Gefühl, wenn man sich etwas für sich selbst nicht vorstellen kann
Ich habe mich jahrelang mit dickem Bauch durch Babygeschäfte schlendern sehen oder ich habe mich beim Kinderwagen Schieben beobachtet. Aber ich sehe es nicht mehr. Diese Vorfreude auf die Zukunft ist verschwunden.
Ich sehe mich nicht mehr als Mama.




5 Kommentare:

  1. Ach Holly, lass dich ganz fest drücken. Irgendwie geht es immer weiter, glaub mir.
    Deine Hanni

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  2. ja, ich kanns mir vorstellen, wenn es nicht so läuft, wie es soll.......vor 2,5 Wochen bei der Routinekontrolle hat mir mein Gyn mitgeteilt, dass Herzchen nicht mehr schlägt-in der 18.SSW. Seither versuchen die Ärzte vergeblich einzuleiten.....ohne Erfolg.....das Leben ist manchmal ein unfairer Arsch!

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    1. Oh Gott, meine Liebe!
      Das ist ja schrecklich! Ich schäme mich, für all meine traurigen Posts, wenn ich deine Nachricht lese. Denn das ist wirklich ein einziger Albtraum! Es tut mir so wahnsinnig leid!
      Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!
      <3

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    2. nein, deine Posts sind gerechtfertigt....das ist genauso frustrierend und ungerecht und fühlt sich hilflos!
      2015 wird DEIN Jahr...ich drück ganz fest die Daumen!

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